Grüne Kreuze für mehr regionale Produkte

Grünes Kreuz; Altes Land; Deich; Elbe
Elbdeich;Grünes Kreuz;Schild

Wer in letzter Zeit das Alte Land in Hamburg oder Niedersachsen durchquert hat, wird an den grünen Kreuzen am Wegesrand kaum vorbeigekommen sein. Immer mehr Landwirte stellen diese auf oder neben ihre Felder um auf eine ganz besondere Problematik aufmerksam zu machen: die vom Bundestag kürzlich beschlossenen Maßnahmen auf dem Gebiet der Agrarwirtschaft. 

Diese führen dazu, dass immer umfassendere Auflagen zum Insekten- und Pflanzenschutz eingehalten werden müssen.
Was als gut gemeinter Beitrag zum Umweltschutz gedacht ist, stößt vielen Bauern sauer auf. 
Von einzelnen, alteingesessenen Landwirten seien die Vorschriften kaum einzuhalten, erforderliche Genehmigungen für die notwendig gewordenen Umbauten würden außerdem zu selten erteilt. Nur Großbetriebe könnten überleben, was wiederum zu einem Verlust regionaler Landwirtschaft führe. 
In der Folge stehen bundesweit mittlerweile über 10.000 grüne Kreuze in landwirtschaftlichen Gebieten, um ein Zeichen gegen die ausufernden Vorgaben und die zunehmende Bürokratie zu setzen.

Der Anbau einzelner Kulturen werde bereits jetzt zu teuer für die klassischen Landwirtschaftsbetriebe und entsprechende Lebensmittel müssten aus dem Ausland importiert werden.
Neben der damit verbundenen Umweltbelastung geht auch ein Stück regionaler Kultur im Alten Land verloren. 
Das Gebiet ist besonders vom Anbau lokaler Produkte geprägt und würde sich gravierend verändern.
Entgegenhalten kann jedoch jeder Einzelne: durch die Unterstützung lokaler Betriebe. 
Indem Sie im Supermarkt keine Produkte aus dem Ausland, vor allem von Großbetrieben kaufen, sondern sich für Lebensmittel kleinerer Höfe entscheiden, helfen Sie mit, diese zu erhalten. 
Dabei vermeiden Sie zudem lange Lieferwege und leisten damit einen Beitrag, CO2-Emissionen zu vermeiden. 
Auch können kleinere Betriebe in viel größerem Maße auf das Tierwohl achten. Internationale Großbetriebe sind dagegen darauf angewiesen, möglichst hohe Profite einzufahren und beschränken sich somit hauptsächlich auf Massentierhaltung. 
Häufig schmecken lokale Produkte zudem einfach besser. Ohne die langen Lieferwege können diese frisch geerntet werden und dadurch ihren natürlichen Geschmack erhalten. 

Einem weiteren Anliegen der Bewegung im Alten Land, dem Kampf gegen Dumping-Preise für Lebensmittel, wird ebenfalls mit dem Kauf regionaler Produkte entsprochen. So fördern Sie dabei einen gesunden Wettbewerb der Landwirte, die mit den niedrigen Preisen der Großbetriebe nicht mithalten können. 
Um überleben zu können, sind diese auf faire Einnahmen und Preise angewiesen. Leider finden sich, trotz eines gestiegenen Bewusstseins für Umwelt und Nachhaltigkeit, noch viel zu wenig Kunden, die bereit sind, einen Beitrag zu leisten und lokal produzierte Waren zu kaufen. 
Je mehr Menschen sich im Supermarkt oder direkt am Hof für die lokalen Produkte entscheiden, desto eher kann der immer stärker werdende Preisabfall gestoppt werden. Lokale Kultur und regionale Betriebe bleiben auf diesem Weg erhalten.


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